Laut einer Analyse der Personalberatung Russell Reynolds Associates gingen in diesem Jahr 55 Prozent der neu vergebenen Mandate in Dax-Aufsichtsräten an weibliche Aufseher. Bildquelle: Werner Heiber / pixabay.com

Aufwärtstrend: Erstmals mehr Frauen als Männer in Dax-Aufsichtsräte gewählt

Nachdem im Juni 2022 die europäische Richtlinie ins Leben gerufen wurde, nach der ab dem 30. Juni 2026 mindestens 40 Prozent der Aufsichtsratsmandate von Frauen besetzt sein sollen (der VFF berichtete hier), ist in diesem Jahr schon ein deutlicher Aufwärtstrend erkennbar: Laut einer Analyse der Personalberatung Russell Reynolds Associates gingen in diesem Jahr 55 Prozent der neu vergebenen Mandate in Dax-Aufsichtsräten an weibliche Aufseher. Damit sind zum ersten Mal mehr Frauen als Männer neu in die Kontrollgremien der 40 Konzerne im Leitindex gewählt worden. Die Analyse beruht auf den Einladungen zu Hauptversammlungen und den bereits stattgefundenen Wahlen. Obwohl mehr Frauen als je zuvor ihr Amt abgaben, schnellte der Frauenanteil nun auf 37,8 Prozent hoch. Rechnet man die Arbeitnehmervertreterinnen hinzu, liegt der Anteil bei jetzt 38,3 Prozent. Im internationalen Vergleich hinkt Deutschland damit trotzdem noch hinterher: Frankreich, Norwegen, Niederlande und Großbritannien beispielsweise liegen bereits bei einem Frauenanteil von mehr als 40 Prozent.

Dagegen sind nur noch zwei statt vier der Aufsichtsratsvorsitzenden weiblich: Clara Streit bei Vonovia und Simone Bagel-Trah bei Henkel führen die dortigen Aufsichtsgremien an. Andererseits hat mittlerweile jeder fünfte Aufsichtsratsausschuss eine weibliche Vorsitzende.

In den Vorstandsetagen zeigt sich ein ähnliches Bild: Seit Anfang 2022 sind erstmals so viele Frauen wie Männer neu in die Vorstände der DAX-Konzerne aufgestiegen.

Mehr dazu lesen Sie im Handelsblatt-Artikel vom 30.05.2023.