KI und Führung – Erkenntnisse aus dem ULA-Führungskräfte-Dialog
Der Führungskräfte-Dialog unseres Dachverbands ULA – Deutscher Führungskräfteverband am 21. Februar 2024 stand ganz im Zeichen eines topaktuellen Themas, nämlich der Frage, wie sich die Führungspraxis durch KI verändern wird. In einem Interview mit dem HR Journal, mit dem die ULA die Veranstaltung gemeinsam durchführte, erklärt Patrick Merke, Gründer und Leiter der frankfurter akademie für neue arbeitskultur und neue führung und einer der beiden Referenten, worum es hierbei schwerpunktmäßig geht.
ChatGPT eröffne seiner Meinung nach Führungskräften, noch fundiertere Entscheidungen zu treffen. Die kommunikative Effizienz und Wirkungskraft könne gesteigert werden, was letztendlich die Führung hinsichtlich Kommunikation und Qualität verbessere. ChatGPT sei ein vielseitiges Instrument und könne die Führungskraft bei vielen Rollen unterstützen. Auch eine partizipativere Führungskultur würde hierdurch gefördert, da ChatGPT das Shared Leadership fördern könne. Hierbei werden Führungsaufgaben innerhalb eines Teams gemeinsam übernommen. Patrick Merke vergleicht in seinem Interview mit dem HR Journal die Einführung von ChatGPT und ähnlichen KI-Modellen mit revolutionären Ereignissen wie der Einführung des iPhones. So sei „ChatGPT auch ein „iPhone-Moment“ für die Führung“. ChatGPT habe eine transformative Kraft. Dadurch werde die Führungspraxis digitaler, dynamischer, kommunikativer, transparenter, hochwertiger und anspruchsvoller, um nur einige seiner schlagkräftigen Argumente zu nennen. Diese technologische Veränderung ginge vor allem auch mit einer kulturellen und strukturellen Veränderung einher.
Rasante Entwicklung von KI: Führungspraxis steht aber erst am Anfang
Dank ChatGPT und dem damit verbundenen ständigen Zugriff auf umfangreiche Daten, Analysen und Informationen können Führungskräfte schneller noch fundiertere Entscheidungen treffen. Dies wiederum steigere aber auch die Erwartungen an eine schnellere Reaktionsfähigkeit der Führungskräfte. Geschwindigkeit wird so zu einem zentralen Führungsmerkmal. Zudem entstehe eine ganz neue Lernkultur. KI könne nur durch einen team- und bereichsübergreifenden Austausch gelernt werden. Ein individuelles Silo-Lernen ist hier also nicht mehr gefragt.
Bei der Entwicklung und Anwendung von KI stünde die Führungspraxis nach Einschätzung von Patrick Merke erst am Anfang. Führungskräfte seien noch sehr unsicher, was vor dem Hintergrund der rasanten Entwicklung auf diesem Gebiet seiner Ansicht nach absolut verständlich sei. Nicht nur die Führungskraft selbst, sondern alle Beschäftigten in einer Organisation müssen fit für KI sein, denn nur so können die Möglichkeiten der Künstlichen Intelligenz genutzt werden.
Das ausführliche Interview im HR Journal finden Sie hier.