Europäische Führungskräfte messen dem Thema Nachhaltigkeit große Bedeutung zu und drängen sogar auf die Einführung eines nachhaltigeren sozioökonomischen Modells auf gesamtwirtschaftlicher Ebene, ergab eine Studie der Sapienza-Universität in Rom im Auftrag unseres europäischen Führungskräfte-Dachverbands CEC. Bildquelle: Gerd Altmann / pixabay.com

Nachhaltigkeit: Führungskräfte in Europa am Puls der Zeit

Europäische Führungskräfte messen dem Thema Nachhaltigkeit eine große Bedeutung zu. Viele drängen sogar auf die Einführung eines nachhaltigeren sozioökonomischen Modells auf gesamtwirtschaftlicher Ebene. Das ergab eine Studie der Sapienza-Universität in Rom, die im Auftrag unseres europäischen Führungskräfte-Dachverbands CEC im Mai 2020 durchgeführt wurde. Über 1.500 Führungskräfte in Dänemark, Frankreich, Deutschland, Italien, Polen und Spanien wurden per Webinterview sowohl hinsichtlich ihrer eigenen Kompetenzen als auch derer ihrer Unternehmensleitung hinsichtlich des Themas Nachhaltigkeit befragt.

Die Autoren der Studie vermuten, dass die persönliche Motivation der Befragten, den Wandel zur Nachhaltigkeit voranzutreiben, größer ist als die Maßnahmen ihrer Unternehmen. Zwischen den einzelnen Ländern ergaben sich keine erheblichen Unterschiede. In den romanischen Ländern bestehe eine etwas stärkere Sensibilisierung, Sachkenntnis und nachhaltigkeitsbezogene Werteorientierung. Geringere Unterschiede ergaben sich beim Thema Führungs- und Sozialkompetenz. Themen, die öffentlich diskutiert werden und mit populären Konzepten wie Klimawandel, Umwelt oder Kreislaufwirtschaft verbunden sind, waren insgesamt am besten bekannt. Deutliche Wissenslücken traten allerdings auf, wenn es um ganz konkrete Themen ging. Im Bereich der ökologischen Nachhaltigkeit kennen sich Führungskräfte der Studie zufolge gut aus. Auch soziale Aspekte der Nachhaltigkeit – beispielsweise die Achtung der Menschenrechte, Korruptionsbekämpfung, Datenschutz und Schutz der Privatsphäre – sind laut den Autoren bekannt. In Bezug auf wirtschaftliche Nachhaltigkeit und nachhaltige Führung seien die Führungskräfte zwar ausreichend informiert – jedoch weniger, als es bei ökologischen und sozialen Aspekten der Fall ist.

Die Studie kommt zu dem Schluss, dass die relevanten Kenntnisse durch entsprechende Ausbildungs- und Informationsmaßnahmen verbessert werden könnten und sollten. Die unternehmensinterne Kommunikation im Bereich der Nachhaltigkeit kann demzufolge noch stark ausgebaut werden.

Den ursprünglichen Artikel finden Sie auf den Seiten 6 und 7 in der Oktober-Ausgabe der ULA-Nachrichten. Die englischsprachige Studie und eine deutschsprachige Zusammenfassung sind unter www.sustainableleaders.eu zu finden.