Reykjavík-Index: Wie gleichberechtigt ist Führung in Deutschland wirklich?
Der Reykjavík-Index for Leadership misst, wie sehr Menschen in Frauen und Männern gleichermaßen geeignete Führungskräfte sehen – unabhängig von Geschlecht oder Position. Die Zahlen für Deutschland zeigen: Gleichstellung ist auf dem Papier oft gegeben – im Denken aber noch nicht überall angekommen. Mit einem Wert von 74 (von 100) liegt Deutschland im Mittelfeld der untersuchten Länder. Die Mehrheit der Befragten bekennt sich zwar zur Gleichstellung, doch subtile Vorbehalte gegenüber Frauen in Führungsrollen bestehen weiterhin – teils unbewusst, teils gesellschaftlich tief verankert.
Auffällig ist: Vorurteile treten besonders häufig in Sektoren wie Finanzwesen und Medien auf – Branchen, die gesellschaftlich besonders meinungsbildend wirken. Gleichzeitig stimmen jüngere Generationen immer häufiger der Aussage zu, dass Frauen und Männer gleichermaßen für Führungsaufgaben geeignet sind. Auch in Bereichen wie Bildung oder öffentlicher Dienst ist die Gleichstellungsakzeptanz überdurchschnittlich hoch.
Der Reykjavík-Index macht damit deutlich: Es gibt Fortschritte – aber sie sind nicht selbstverständlich. Er fungiert als Seismograf für gesellschaftliche Haltung und als Impuls für Führungskultur im Wandel. Gleichstellung ist dabei weit mehr als ein normatives Ziel: Sie stärkt wirtschaftliche Innovationskraft, gesellschaftliche Resilienz und demokratische Teilhabe.
Entwickelt wurde der Index vom Women Political Leaders Network gemeinsam mit Verian. Er will nicht nur Zahlen liefern, sondern zum Umdenken anregen – in Organisationen, in der Politik, in jedem Einzelnen. Denn echte Führung braucht mehr als Kompetenz. Sie braucht Vertrauen – frei von Vorannahmen.
Die vollständige Analyse finden Sie auf der Seite der Verian Group.